Anderthalb Jahre nach dem Tod von Henschel, ist es gelungen, seine selbstgebauten Radierpressen zu bergen. Der Kunstpädagoge Günter Küsters aus Dülken hatte Henschel einmal eine Schulpresse geliehen und ihm so den Weg zur Radierung geebnet. Henschel, der gelernter Dreher und Schlosser war, baute sich diese Presse nach. Mit ihr konnte er Radierungen bis zur Größe DinA4 herstellen.
Ob es der Wunsch nach einem größeren Format oder einem höheren Pressdruck war wurde nicht überliefert. Fakt ist jedoch, dass Henschel sich kurze Zeit später eine zweite Presse baute, die eine Walzenlänge von über 80cm aufweist und die gut 300 KG auf die Waage bringt.
Günter Küsters, in dessen Besitz die Pressen nach dem Tode Henschels übergingen, ist im letzten Jahr ebenfalls verstorben. Er wollte die beiden Geräte eigentlich einem befreundeten Künstler schenken. Durch sein eigenes Ableben, gelangten sie dann in den Besitz seiner Frau. Ihr ist es zu verdanken, dass die beide Pressen nun als ein Teil der Sammlung Henschel erhalten geblieben sind.
Die Bergung war alles andere als eine Spazierfahrt. Henschel hatte die große Presse im Keller seiner ehemaligen Wohnung aufgebaut. In zwei Teile zerlegt, musste diese einen sehr schmalen Kelleraufgang hinaufgetragen werden. Im Zuge dieser Bergung konnten ebenfalls alle Werkzeuge, die Henschel für die Erschaffung seiner Radierungen benutzt hat, gesichert werden. Mindestens eine der Pressen wird bei der Ausstellungpremiere in Kevelaer zu sehen sein.